WWL stellt Weichen für die Zukunft

Die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe, ein Zusammenschluss von mehr als 80 Unternehmen und Institutionen in der Region, blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück und stellt gleichzeitig die Weichen für die Zukunft des gemeinnützigen Vereins. „Zwar ist die Verleihung des Internationalen Preises des Westfälischen Friedens pandemiebedingt von 2020 auf 2021 verschoben worden und auch kleiner ausgefallen, als wir es gewohnt sind, der Erfolg war aber groß“, berichtete der Vorsitzende des Vorstandes, Dr. Reinhard Zinkann. „Statt im Historischen Rathaus waren wir im LWL-Museum für Kunst und Kultur zu Gast, da dort genügend Abstand und Belüftung für eine sichere Veranstaltung gesorgt haben. Es war richtig und wichtig, die Verleihung stattfinden zu lassen, und mein Dank gilt allen Beteiligten für die hervorragende Organisation“, erklärte Zinkann im Bericht des Vorstands.

Eigentlich würde der Internationale Preis des Westfälischen Friedens schon im nächsten Jahr wieder vergeben werden. Es wurde sich jedoch auf eine Veränderung des Turnus geeinigt, um die Verleihung in das Jubiläumsjahr „375 Jahre Westfälischer Frieden“ im Jahr 2023 einzubetten. „Der Preis wird alle zwei Jahre neu gestiftet von unseren Kuratoren und das ist einzigartig. Dieser Einsatz hier in Westfalen für Verständigung und Friedenssicherung im Herzen von Europa ist kein Selbstverständnis und ich danke allen für dieses Engagement, das internationale Strahlkraft besitzt“, würdigte der Vorsitzende die Arbeit des Kuratoriums und der Jury.

Ein ganz besonderer Dank und Anerkennung gingen an den langjährigen Geschäftsführer der WWL. „Jost Springensguth war vom ersten Tage an maßgeblicher Treiber und Ideengeber für den Preis, gemeinsam mit Martin Leicht und Claus-Werner Koch. Von 1994 bis 2013 war er Vorstandsmitglied, von 2009 bis 2013 geschäftsführendes Vorstandsmitglied, 2013 hat er die Geschäftsstelle übernommen und gemeinsam mit seiner Frau Margret Holdschlag-Springensguth die mit schwierigste Aufgabe gemeistert, die Vorbereitung der potenziellen Preisträger sowie die gesamte Veranstaltungsorganisation. Dass diese so manch spontane, ungeahnte Herausforderungen bereithält, wissen wir nur zu gut. Ich danke beiden aus tiefstem Herzen für die fruchtbare Arbeit und die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit“, so Dr. Zinkann.

Jost Springensguth verabschiedete sich nun nach zwölf erfolgreichen Preisverleihungen mit einem persönlichen Wunsch, dass der Friedenspreis weiterentwickelt wird und dem Zeitgeist entspricht, insbesondere, weil regionales Engagement international nicht ganz leicht zu kommunizieren sei. Dass das weiterhin gelingt, dafür sorgt ab dem kommenden Jahr der neue Geschäftsführer und gebürtige Westfale, Dr. André Vielstädte (36) aus Herzebrock. Als junger, aber äußerst erfahrener Kommunikationsprofi bringt er sowohl journalistisches Know-how als auch unternehmerisches Denken mit. „Für mich ist diese Aufgabe ein Engagement aus Überzeugung. Spannende Unternehmerpersönlichkeiten, die sich mit einer klaren Haltung und Verantwortung für eine friedliche Entwicklung von Wirtschaft und Zivilgesellschaft einsetzen“, erklärte Vielstädte. Weitere personelle Veränderungen betreffen die Zusammensetzung des Vorstands. Nicht zur Wiederwahl standen Wolfgang Hölker und Hans-Bernd Wolberg, die mit großen Dank verabschiedet wurden. Neu in den Vorstand gewählt wurden die Unternehmer Jörg-Uwe Goldbeck (Bielefeld) und Franz-Peter Falke (Schmallenberg).

Als besonderen Programmpunkt präsentierte Dr. Karl-Peter Ellerbrock, Direktor der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv, zusammen mit Dr. Harald Wixforth und Jost Springensguth das neu erschienene Buch „Freies Unternehmertum und Soziale Marktwirtschaft – 100 Jahre Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe, 100 Jahre Westfälische Wirtschaftsgeschichte“. Das Werk geht zurück zu den Anfängen der Gesellschaft, ordnet politische, historische und gesellschaftliche Verknüpfungen ein und wirft einen Blick in die Zukunft.

„Die Wirtschaftliche Gesellschaft und ihre Vorgängerorganisationen waren seit nunmehr 100 Jahren Think Tank unserer Region“, fasste Dr. Reinhard Zinkann zusammen. „Es steht in unserer Verantwortung, als Vordenker die gesellschaftliche Debatte mitzugestalten.“